„In Gedanken sind wir viel weniger allein in Leibnitz“

„In Gedanken sind wir viel weniger allein in Leibnitz“

WOCHE – Artikel Serie: April & Mai 2020

Im September 2019 haben ZEBRA und die Stadtgemeinde Leibnitz gemeinsam das Projekt ZUSAMMENBRINGEN! in Leibnitz gestartet, um Begegnungen unter älteren Menschen zu fördern. Einige Wochen lang mussten wir persönliche Treffen jedoch stark einschränken, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu bremsen. Neue Ideen zur Kontaktpflege waren gefragt. Daher haben ZEBRA und die Stadtgemeinde Leibnitz, in Kooperation mit der Regionalzeitung WOCHE, eine Reihe an Artikeln mit unterschiedlichen Anregungen von und für Seniorinnen und Senioren, veröffentlicht.

Die Leibnitzer Seniorinnen und Senioren wurden aufgefordert, ihre Ideen für ein gedankliches Miteinander einzubringen. Zu Beginn haben wir zahlreiche Tipps gesammelt, wie man ohne digitale Medien in Kontakt bleiben kann. Dann haben uns tolle Beiträge in Form von einfachen Bewegungsübungen, einem Rezept, einer Danksagung für langjährige Unterstützer und Unterstützerinnen und einer Geschichte aus dem Alltag erreicht.

Mittlerweile sind die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben und wir dürfen – auf Abstand – wieder persönliche Begegnungen genießen. Viele Veränderungen der akuten Corona-Phase waren herausfordernd, manche aber durchaus bereichernd.

Bei allem Negativen, dass die Pandemie mit sich gebracht hat, war sofort ein Aufschwung an Hilfsbereitschaft spürbar. Unglaublich viele Menschen haben sofort reagiert und sind auf ihre Mitmenschen zugegangen. Es wurde zum Beispiel selbstverständlich, für ältere Nachbarinnen und Nachbarn einkaufen zu gehen. Supermärkte und Gemeinden haben Zustelldienste organisiert, Vereine sowie Organisationen passten ihre Aktivitäten an die neue Situation an.

Für unseren abschließenden Beitrag der WOCHE-Serie haben wir Menschen in Leibnitz gefragt „Was nehmen Sie sich aus dieser Krisenzeit mit?“ und präsentieren Ihnen auch hier eine Vielzahl an Antworten.

„Ich habe meiner Nachbarin während der Ausgangsbeschränkungen Einkäufe gebracht. Das würde ich auf jeden Fall weiter tun, wenn sie Bedarf hat. Oder ich nehme sie im Auto mit, das ist auch leichter für sie.“

„Als es keine Möglichkeit gab ständig shoppen zu gehen, habe ich gemerkt, dass ich eigentlich auch nichts brauche. Beim Ausmisten habe ich so viele Sachen gefunden, die mir super gefallen, ich bisher aber nie getragen habe. Ich überlege in Zukunft sicher dreimal, ob ich etwas wirklich brauche.“

„Mir ist bewusstgeworden, wie wichtig es ist, kleine lokale Unternehmen zu unterstützen und nicht immer alles in großen Zentren zu kaufen oder im Internet zu bestellen. Ich habe außerdem bemerkt, dass auch viel verschenkt und getauscht wurde, was sonst weggeworfen worden wäre – das fand ich super.“

„Da ich eine psychische Erkrankung habe, ist mir der Alltag auf den Straßen oft zu stressig. Auf den leeren Straßen habe ich mich eigentlich wohl gefühlt.“

„Dadurch, dass viele Dinge nicht möglich waren, hatte ich das Gefühl plötzlich viel mehr Zeit zu haben. Ich habe nicht einmal schnell etwas erledigen können, was mich eh nur gestresst hat, sondern mir bei allem viel mehr Ruhe gegönnt.“

„Am meisten Kraft haben mir Spaziergänge in der Natur gegeben. Ich habe es auch viel bewusster aufgenommen, wie gut die Luft ist, wie schön die Sonne scheint und wie fröhlich die Vögel singen. Dann habe ich oft darüber nachgedacht, wie achtlos die Menschen aber mit der Natur umgehen.“

„Meine Kinder und Enkel haben jeden Tag angerufen. Wenn wir mal nicht abheben konnten, haben wir sofort zurückgerufen. Auch wenn wir uns jetzt wieder öfter sehen können, wünsche ich mir, dass wir den täglichen telefonischen Kontakt zumindest kurz beibehalten.“

Unter den Stichworten Achtsamkeit, Verlangsamung und Solidarität konnten wir unsere Beitragsreihe abschließen und hoffen, dass auch Ihnen positive Gedanken erhalten bleiben. Wir möchten uns bei allen Menschen für Ihre Ideen & Anregungen bedanken, denn nur durch Ihren Beitrag wurde diese Serie so lebendig und verbindend.

Gerade Senioren und Seniorinnen werden in nächster Zeit noch besonders auf ihre Gesundheit achten müssen. Wir wollen uns weiterhin dafür einsetzen, dass dabei das Miteinander nicht zu kurz kommt! Unter der Nummer 0664 88 25 37 57 steht Martina Frei von ZEBRA den Leibnitzer Seniorinnen und Senioren für ihre Anliegen weiterhin zur Verfügung.

Hier gelangen Sie zu den Artikeln in der WOCHE: