11 Okt Forschungsprojekt ThermaFLEX unterstützt Leibnitz auf dem Weg zur Umwelt- und Energie-Vorzeigestadt
Mit CO2-freier Fernwärme ist Leibnitz am Weg
zur Umwelt- und Energie-Vorzeigestadt
Die Stadt Leibnitz dem Klimawandel und dem Feinstaub den Kampf an. Unterstützt werden diese vom Forschungsprojekt ThermaFLEX, das in Leibnitz mit innovativen Technologien die Wärmeversorgung von morgen demonstriert.
Eines der erklärten Ziele aus dem Bürgerbeteiligungsprozess Leibnitz 2030 ist es, Leibnitz zur Umwelt- und Energie-Vorzeigestadt zu machen. Konkret strebt die Stadt bis 2030 die Maximierung der Versorgung mit nachhaltiger Energie, die Minimierung der Feinstaubbelastung und die Stärkung von Öffis, Rad- und Fußverkehr an.
Die Erreichung dieser Ziele erfordert zahlreiche Maßnahmen, wie die Nutzung lokal verfügbarer erneuerbarer Energien, der Einsatz innovativer Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz, aber auch die Verhaltensänderung der Bevölkerung. Fernwärme ist eine Technologie, die alle diese Maßnahmen in sich vereinen kann. Innovative Fernwärmebetreiber, wie die „Nahwärme Tillmitsch“, die „Bioenergie Leibnitzerfeld“ und Peter Holler aus Altenmarkt versorgen seit geraumer Zeit zahlreiche Haushalte, öffentliche Gebäude und Betriebe im Stadtgebiet mit Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme aus 100% erneuerbaren Quellen.
Die Nahwärme Tillmitsch und der Bioenergie Leibnitzerfeld haben sich entschieden, ihre Wärmenetze zusammenzuschließen. Das ermöglicht den wechselseitigen Austausch von Wärme und damit einen effizienten und ressourcenschonenden Betrieb. Überschüssige Wärme aus der Tierkörperverwertung (TKV) wird im zugekauft, wodurch wertvolles Hackgut eingespart wird. Im Winter liefert es in den Betriebspausen der TKV am Wochenende Wärme, wodurch der Gaskessel (Ausfallsreserve) ausgeschaltet bleibt und die Kunden so mit 100% erneuerbarer Wärme versorgt werden können. Neben dem Netzzusammenschluss sollen intelligente Regelstrategien und Speicherkonzepte zur flexiblen und erneuerbaren Wärmeversorgung von Leibnitz beitragen.
Innovative Lösungsansätze mit Forschungsprojekt ThermaFLEX
Dabei setzen die Wärmeversorger und die Stadt Leibnitz auf zukunftsweisende Lösungen für den Fernwärmesektor und auf die Kompetenz von 27 Partnern aus dem Forschungsprojekte ThermaFLEX.
ThermaFLEX ist das größte Projekt innerhalb des vom Klima- und Energiefonds initiierten Programms „Vorzeigeregion Energie“ und europaweit einzigartig. Das Forschungsprojekt wird begleitet von AEE Institut für nachhaltige Technologien aus Gleisdorf. Ziel von ThermaFLEX ist es, den Anteil an erneuerbaren Energiequellen von Wärmenetzen zu erhöhen. Daher beschäftigt es sich mit Konzepten wie Wärmepumpenintegration, Energiespeichern, Niedertemperaturwärmeversorgung oder intelligenter Regelung, welche in sieben Demonstrationsprojekten auch umgesetzt werden. Wärmenetze eignen sich hervorragend zur Einbindung von erneuerbaren Energien sowie Abwärme und ermöglichen die Kopplung mit anderen Energiesektoren bzw. Energieinfrastrukturen.
Der Großraum Leibnitz nimmt als einer der sieben Demonstrationsstandorte eine österreichweite Vorreiterrolle ein.
Neben Kompetenzen und Innovationspotenzial von 27 Projektpartnern aus Energiewirtschaft, Forschung und Technologieunternehmen bringt ThermaFLEX auch Fördermittel (1,5 MioEUR) und Investitionen (10,7 MioEUR) in die Region. Damit leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag zur regionalen Entwicklung und Wertschöpfung.
Einbindung der Bevölkerung als Erfolgsfaktor und Abstimmung aller Akteure
Eine gute Abstimmung zwischen Behörden, Leitungsträgern und ausführenden Unternehmen soll zukünftig verstärkt werden. Der begrenzte Platz für Leitungsträger (Wasser, Abwasser, Strom, Fernwärme etc.) soll dadurch besser genutzt und die Baustellendauer und ein Asphaltstückwerk auf Straßen reduziert werden. Darüber hinaus soll die Bevölkerung rechtzeitig informiert werden.
Als zentrale Anlaufstelle für die BürgerInnen für relevante Informationen: Bauabteilung der Stadtgemeinde Leibnitz
Förderung:
Das Projekt ThermaFLEX wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der FTI-Initiative „Vorzeigeregion Energie“ durchgeführt.